19 Jul Ambulanter Hospizdienst OMEGA Hamburg
Der ambulante Hospizdienst Omega Mit dem Sterben leben e.V. in Hamburg steht Ihnen telefonisch zur Verfügung, u.a. für Beratungsgespräche im Zusammenhang mit lebensbegrenzenden Erkrankungen und palliativen Situationen. Sollte Unterstützung und Entlastung unsererseits notwendig sein, werden wir unter den vorgegebenen Maßnahmen unsere Hilfen abstimmen.
Wir sind unter folgenden Nummern zu erreichen:
040-513 25 111 oder 0171-941 3339
Der Vorstand Omega Mit dem Sterben leben e.V.
Omega Hospizwoche Hamburg
Tanz und Trauerfeier
Als Gerda, meine Kinderfrau starb, war ich derjenige, der – wie es so schön heißt – ihre „letzten Dinge“ regeln durfte. Auch die Planung der Beerdigung. Sollte ich bei Gerda’s Trauerfeier tanzen, so wie ich es schon mehrfach für andere getan hatte? Meine Bedenken waren zunächst riesig: Würde es passen? Und wäre ich emotional dazu in der Lage? Dann kam die Erkenntnis: Gerda hätte es sich gewünscht und ihre Freude daran! Sie hat ja immer alles, was ich getan habe mit viel Liebe angeschaut und mich gefördert. In unserer Kultur gibt es keine Tradition, die Trauer und Tanz verbindet. Die Mittel des Ausdruckstanzes mit Gesten, Mimik und ruhigen Bewegungen erlauben es aber, Vieles von dem auszudrücken, für das wir keine Worte finden. Sprachlosigkeit angesichts von Sterben, Tod und Trauer kann mit Bewegung und Tanz zum Sprechen gebracht werden. Die kurze Reportage berichtet vom Tanz während der Trauerfeier für Gerda.
Felix Grützner, Lebenstänzer (www.lebenstaenzer.de)
Getanztes Gebet
Das Vaterunser gehört zu den Urformen der Gebete in den großen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam). Der Mensch wendet sich darin mit all seinen Nöten, Ängsten, Sorgen, aber auch mit seiner Dankbarkeit und seinem Vertrauen an seinen Schöpfer: Hilfe und Nähe suchend, Fragen stellend, Hoffnung erspürend. In die einfachen Bewegungen und Gesten des getanzten Vaterunsers kann Jede und Jeder das je Eigene, ganz Persönliche hineinlegen ohne dafür Worte finden zu müssen oder diese auszusprechen. Und das kann gelingen, wenn ich mich selbst aktiv tanzend bewege, oder wenn ich passiv einen anderen Menschen diese Bewegungen vollziehen sehe. Ich habe dieses Vaterunser zu einem russisch-orthodoxen Gesang choreographiert und über viele Jahre hinweg immer wieder in Seminaren und Workshops mit ganz unterschiedlichen Menschen einstudiert und gemeinsam „gebetet“. Immer wieder bin ich berührt davon, wie leicht es auch völlig Unerfahrenen fällt, die einfachen Bewegungen auszuführen und dabei innerlich tief berührt zu werden. Das ist für mich die wunderbare „Kraft der Körperlichkeit“, die uns Menschen geschenkt ist. Sie wirkt auch im Alltag, zum Beispiel wenn wir Menschen in Krisen, Leid und Trauer beistehen. Dann fehlenl uns manchmal die Worte, aber wirklich sprachlos sind wir nie.
Felix Grützner, Lebenstänzer
Über Dr. phil. Felix Grützne
(Jg. 1964) arbeitet bei ALPHA – Ansprechstelle im Land NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung in Bonn. Er ist Kursleiter für Palliative Care und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Palliativmedizin der Universität Bonn und in der studentischen Lehre tätig. Bei Monika Müller und Matthias Schnegg hat er eine Weiterbildung in Spiritual Care absolviert. Als freier Trainer hält er Seminare für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Hospizarbeit und Palliativversorgung mit den Schwerpunkten Körpersprache, Umgang mit Emotionen, Selbstsorge und Spiritualität. Der promovierte Kunsthistoriker ist Tänzer und Choreograph. Er gestaltet als „Lebenstänzer“ seit über 30 Jahren Gottesdienste und Trauerfeiern tänzerisch mit. 2018 erschien sein Buch „Trauer und Bewegung“. www.lebenstaenzer.de
Kontaktdaten:
Omega Regionalgruppe Hamburg
Luruper Hauptstr. 149
22547 Hamburg
Telefon: 040 - 513 25 111
E-Mail: hamburg@omega-ev.de
Website:
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